Das lange Warten hatte endlich ein Ende: mit einem bunten Fest wurde nach gut einem Jahr Bauzeit der umgestaltete Erlebnisraum zwischen Auf der Tuchbleiche und Teichstraße am 24.03.2023 in Kreuzau eröffnet. Ab 13 Uhr versammelten sich bei zwar starkem Wind, aber zunächst noch Sonnenschein viele Familien aus der Gemeinde, geladenen Gäste aus der Politik und Gesellschaft sowie die an der Planung und Umsetzung Beteiligten. Allen Anwesenden jeden Alters standen die Freude und Begeisterung über das Ergebnis vor Ort ins Gesicht geschrieben.
Das Areal zwischen Auf der Tuchbleiche und Teichstraße im Zentralort Kreuzau wurde, wie Bürgermeister Ingo Eßer es ausdrückte, als Rohdiamant bei den Planungen zum Masterplan Kreuzau ausgemacht und erstrahlt nun als geschliffenes Schmuckstück. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro, wovon rund 1,2 Millionen Euro aus der Städtebauförderung im Rahmen der Umsetzung des Masterplans kommt. Der Raum lädt ein zum Verweilen in der Natur, zum Zusammenkommen im Freien, zum Genießen von Zeit und Gemeinschaft. Es ist entstanden, was ein öffentlicher Platz in einer Gemeinde schaffen soll.
Die neue Spielanlage kann sicherlich als das Herzstück des umgestalteten Erlebnisraums beschrieben werden. Hier können sich Kinder aller Altersstufen in für sie angelegten Spielbereichen aufhalten. Es gibt eine Nestschaukel und ein Spielehäuschen für die Kleinen und ein Klettergerüst mit Riesenrutsche für die Großen. Ein Highlight ist der Wasserspielplatz mit Feuerwehrpumpe und Matschtisch. Einen solchen haben sich die Kinder bei der vorangegangenen Beteiligung besonders gewünscht und der Rat hat der wartungs- und kostenintensiven Errichtung des Wasserparks zugestimmt. Der Spielplatz ist der erste barrierefreie und inklusive Spielplatz der Gemeinde.
Der Erlebnisraum ist jedoch weit mehr als ein Spielplatz. Das gesamte Areal wurde für alle Generationen geplant und umgesetzt. Dort, wo früher nur Wiese und Wildwuchs war, wurden Wege angelegt, entlang derer sich Sitzgelegenheiten finden lassen, die zum Ruhen und Genießen einladen. Es wurden eine Vielzahl sehr hochwertiger, vielfältiger und klimaresilienter Bäume, Sträucher, Stauden und Blühpflanzen gesetzt, die den Ort schon bald in eine bunte Oase verwandeln werden. Die Gestaltungsgrundlage der Landschaftsarchitektinnen und -architekten aus dem Büro Reepel Schirmer war dabei, dass sich der neue Erlebnisraum durch den Einsatz von natürlichen Materialien und organischen Formen in seine Umgebung einfügt und im Einklang mit dem alten Baumbestand eine attraktive Parkanlage bildet. Die Spielgeräte, der Zaun und die Sitzmöbel sind aus Holz gefertigt. Als prägender Stein wurde Grauwacke gewählt, die als Einfassung der Spielbereiche in kleinem Format und als große Sitzblöcke das Gelände strukturiert. Es wurden aber auch andere Materialien verwendet wie Sitzkiesel aus Glasfaserbeton und ein Sickerpflaster aus hochwertigem Betonstein. Das Element Wasser wird zusätzlich zum Wasserspielplatz dadurch erlebbar, dass der Spich nun über Trittsteine übergequert werden kann.
Eine echte Premiere hält der Raum auch bereit: Bei den beiden neuen Teichbrücken handelt es sich um Nr. 5 und 6 deutschlandweit bzw. um die ersten beiden Bauwerke dieser Art in Nordrhein-Westfalen. Die Besonderheit ist, dass bei der Bauart der sogenannten Carbonbetonbrücken komplett auf Stahl als Bewehrung verzichtet wird. Stattdessen besteht die Bewehrung der Brücken aus Textilfasern. Dadurch werden die Brücken nicht nur leichter, sondern sind besonders ressourcenschonen hergestellt und langlebiger. Die Planung fand aus dem Ingenieurbüro Cornelissen und Partner in Kooperation mit der RWTH Aachen statt.
Das Fest wurde leider früher als gewünscht durch das Einsetzen von starkem Regen beendet. Bis dahin war es eine wunderbare Veranstaltung, bei dem alle auf ihre Kosten kamen. Der Spielplatz war voller Kinderlachen und wurde im Rahmen einer Spielplatzrallye entdeckt. Das Junge Orchester Kreuzau hat für musikalische Untermalung gesorgt. Alle Gäste haben leckere Waffeln genießen können, die dankenswerter Weise in dem von Languste Catering zur Verfügung gestellten Food Truck frisch gebacken werden konnten.
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle noch der Fotografin Uschi Kitsche, die den Tag in Bildern festgehalten hat. Die Bilder sind für alle zugänglich und können über den Link heruntergeladen werden.
